Angebliche Gefahren

Vorurteile über Gesundheitsgefahren und die Zerstörung von Bauwerken durch Taubenkot halten sich hartnäckig. Auf Nachfrage, woher diese Informationen stammen, ernten wir nur betretenes Schweigen. Eine konkrete Quelle oder Belege für die Behauptungen konnte bisher niemand liefern. Grund genug, auf seriöse wissenschaftliche Quellen hinzuweisen.

Stadttaube

Keine Schäden an Stein- und Holzbauwerken durch Taubenkot

Die Technische Universität Darmstadt – Institut für Massivbau – führte 2004 eine Untersuchung “Einfluss von Tauben auf die Oberfläche von Baustoffen” durch. Die Experten stellten in der aufwändigen Prüfung keine relevanten Veränderung an den untersuchten mineralischen Baustoffen (z. B. Buntsandstein, Granit, Travertin, Zementmörtel, Vollziegel und Vollklinker) fest. Auch Holz (unbehandelt oder lasiert) zeigte keine nennenswerten Veränderungen. Lediglich bei Metallen zeigte sich Fleckenbildung durch Taubenkot und z. T. eine leichte Abnahme des Korrosionsschutzes.

Der Hauptgrund für die Beschädigung von Bauwerken ist folglich nicht bei den Tauben, sondern in (menschengemachten) Umwelteinflüssen wie “saurem Regen” zu suchen.

Gesundheitsgefahren durch Tauben viel geringer als durch Haustiere

Jedes Lebewesen enthält Bakterien. Stadttauben sind nicht gefährlicher als z. B. Haustiere. Im Gegensatz zu Letzteren pflegt man mit Stadttauben jedoch keinen engen Kontakt, sodass eine Ansteckungsgefahr bei Tauben vernachlässigbar ist.

Ein Beispiel aus unserer eigenen Praxis: Unsere Vorsitzende, Frau Dolatshahi, hat seit 1989 mehrere Tausend Stadttauben gesund gepflegt. Sie kümmert sich ausgerechnet um die Tiere, die tatsächlich krank oder verletzt sind. Nach den gängigen Vorurteilen müsste Frau Dolatshahi schon längst selbst erkrankt sein. Tatsächlich hatte sie jedoch (wie unsere weiteren freiwilligen Helfer/innen) in all den Jahren noch nie eine “Taubenkrankheit”. 

Eine fachlich fundierte und äußerst detaillierte Übersicht über Taubenkrankheiten und ihre geringe Übertragbarkeit auf den Menschen finden Sie auf der Website der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz.